Organprolaps, auch Senkung genannt, ist ein Thema, über das viele ungern sprechen – dabei betrifft es mehr Menschen, als man denkt. Im Podcast PelviTalk und in diesem Blog-Artikel „Es hängt raus? Oh, Graus!“ klären wir auf, was es bedeutet, wenn Organe wie Blase, Gebärmutter oder Darm in die Scheide absinken und wie man damit umgehen kann. Hier findest du eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und Tipps.
Was ist eine Organsenkung?
Ein Organprolaps, auch Organsenkung genannt, tritt auf, wenn der Beckenboden geschwächt ist und die Organe im Beckenbereich nicht mehr an ihrem Platz gehalten werden können. In fortgeschrittenen Fällen kann es sogar dazu kommen, dass ein Organ sichtbar oder tastbar aus der Scheide herausragt. Aber keine Sorge – das passiert nicht plötzlich und auch nicht über Nacht! Und wir zeigen dir wie du es vorbeugen kannst!
Senken können sich die Blase, die Gebärmutter oder der Enddarm!
![Organe die sich senken](https://pelviqueens.com/wp-content/uploads/2025/01/senkung-1-1024x1024.png)
Symptome einer Organsenkung – darauf solltest du achten
- Druck- oder Fremdkörpergefühl: Viele Betroffene einer Organsenkung spüren eine unangenehme Schwere oder ein „Fremdkörper“-Gefühl im Beckenbereich.
- Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang: Schwierigkeiten, die Blase oder den Darm vollständig zu entleeren, sind häufige Beschwerden.
- Sichtbare Veränderung: In schweren Fällen kann ein Teil des Organs aus der Scheide hervortreten.
- Schmerzen: Beim Sex oder auch beim Einführen von Tampons können Schmerzen auftreten.
Was sind die Ursachen für eine Organsenkung?
Die häufigsten Ursachen für einen Organsenkung sind:
- Schwangerschaft und Geburt: Besonders bei vaginalen Geburten wird der Beckenboden stark belastet.
- Alterungsprozesse: Mit zunehmendem Alter verliert das Gewebe an Elastizität.
- Chronischer Druck: Husten, Übergewicht oder schweres Heben können den Beckenboden zusätzlich beanspruchen.
- Schwaches Bindegewebe: Genetische Veranlagungen können das Bindegewebe im Beckenbereich schwächen.
Ich habe eine Senkung – ist das schlimm?
Ein Organprolaps wird je nach Schweregrad in vier Stufen eingeteilt:
- Grad 1 (Leicht): Das Organ ist leicht abgesenkt, bleibt aber innerhalb der Scheide. Symptome sind meist minimal oder nicht spürbar.
- Grad 2 (Mittel): Das Organ ragt bis zum Scheideneingang vor, tritt aber nicht sichtbar heraus. Betroffene verspüren oft ein Druckgefühl oder leichte Beschwerden.
- Grad 3 (Schwer): Das Organ tritt aus dem Scheideneingang hervor und ist sichtbar. Die Symptome können den Alltag erheblich beeinträchtigen.
- Grad 4 (Komplett): Das Organ liegt vollständig außerhalb der Scheide. In diesem Stadium ist eine medizinische oder chirurgische Behandlung in der Regel unumgänglich.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung hängt vom Schweregrad des Prolapses ab:
- Beckenbodentraining: Regelmäßige Übungen können bei leichten bis mittelschweren Prolapsformen (Grad 1–2) helfen, die Muskulatur zu stärken und Beschwerden zu lindern.
- Pessare: Diese Hilfsmittel stützen die Organe und bieten eine nicht-invasive Lösung. Sie sollten jedoch von einem Spezialisten angepasst werden. Adressen findest du beispielsweise bei der BGÖ.
- Operationen: In schweren Fällen können chirurgische Eingriffe notwendig sein, um die Organe zu repositionieren und zu stabilisieren.
Beckenbodentraining – Ein echter Gamechanger
Eine der besten Präventions- und Therapiemaßnahmen ist das regelmäßige Training der Beckenbodenmuskulatur. Schon mit einfachen Übungen und kleinen Anpassungen im Alltag können schnell Fortschritte erzielt werden.
Prävention: Was du tun kannst
Vorbeugen ist besser als behandeln! Falls du unsicher bist, ob du unter einer Senkung leidest, nutze unseren kostenlosen Beckenboden-Check, ein 10-minütiges Beratungsgespräch oder frage deine Gynäkologin.
Unsere PelviQueens-Tipps:
- Stärke deinen Beckenboden: Regelmäßiges Training – am besten mit Anleitung – hilft, Problemen vorzubeugen.
- Vermeide übermäßige Belastung: Hebe schwere Gegenstände immer in ergonomischer Haltung.
- Gesunder Lebensstil: Ein gesunder Alltag reduziert den Druck auf den Beckenboden.
- Gönn dir Pausen: Dein Beckenboden profitiert von bewussten Ruhephasen.
FAQ
Kann ein Prolaps von alleine heilen?
Leichte Formen (Grad 1 und 2) eines Prolapses können sich durch gezieltes Beckenbodentraining verbessern, fortgeschrittene Fälle erfordern jedoch oft medizinische Unterstützung.
Wie erkenne ich einen Prolaps?
Symptome wie Druckgefühl, sichtbare Veränderungen oder Probleme beim Wasserlassen können Hinweise sein. Im Zweifel sollte ein Arzt konsultiert werden.
Welche Übungen helfen bei einem Prolaps?
Beckenbodentraining, das stufenweise und nachhaltig aufgebaut ist, ist besonders effektiv. In Kombination mit Entlastungspositionen und einem gesunden Alltag.
Ist ein Organprolaps gefährlich?
Ein Prolaps ist in der Regel nicht lebensbedrohlich, kann jedoch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.